Tour-Info
Route: 
Kreuzlingen, Schönenbaumgarten, Klarsreuti, Berg, Ottenberg, Hugelshofen, Alterswilen, Kreuzlingen
Tourlänge: 
32 bzw. 26 km ( bei Abkürzung über Engelswilen)
Ausgangspunkt: 
Bahnhof Kreuzlingen, Parkplätze in der Nähe
Tourcharakteristik: 
Über den östlichen Seerücken, mit Sicht auf See und Alpen, leichte bis mittlere Steigungen auf kurzen Strecken, überwiegend auf kleinen Landstraßen, teils gute Feld- und Waldwege.
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Tourklassifizierung
Schwierigkeit: 
3
Kindertauglichkeit: 
3
Attraktionen: 
2
Landschaft: 
4

Kreuzlingen (18 000 Einw.), die südliche Nachbarstadt von Konstanz, sieht aus der Luft aus wie ein Vorort der alten Konzilsstadt, deren Autokennzeichen (KN) aber von den Kreuzlingern gelegentlich als „Kreuzlingen Nord“ gedeutet wird. Mit dem gleichen Selbstbewusstsein bezeichnet sich die Stadt als die „erste Stadt der Schweiz“. Kreuzlingen ist zwar erst 1928 durch den Zusammenschluss dreier Dörfer gegründet worden, aber der Name geht auf das 10. Jahrhundert zurück, als um ein vorgebliches Fragment des Kreuzes Christi eine Augustinerabtei errichtet wurde. Unterhalb der früheren Klostergebäude (heute Pädagogische Hochschule und schöne barocke katholische Kirche) befindet sich am See die Seeuferanlage, der größte und vielseitigste Park am Bodensee. Sehenswert ist darin vor allem das Seemuseum, das als Pendant des Konstanzer Bodensee-Naturmuseums Themen wie Schifffahrt und Fischerei zeigt, aber auch der Heilpflanzengarten und der kleine Tierpark.

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Vom Bahnhof aus fahren wir zunächst über Bahnhofs- und Hauptstrasse am Kaufhaus EPA vorbei Richtung Romanshorn. Nach dem „blauen Haus“ (Fachwerkhaus mit hellblau angestrichenen Balken) biegen wir rechts ein in die leicht ansteigende Besmerstrasse und folgen dieser. Beim Gasthaus zum Besmer geht sie links ab, kurz darauf rechts. In dem folgenden Neubaugebiet trägt ihre Fortsetzung dann den Namen „Alte St. Galler Strasse“, was auf die Funktion des Weges hinweist, dem wir etwa einen Kilometer lang folgen.

Seit dem frühen Mittelalter verlief hier die Verbindung zwischen Konstanz und St. Gallen, die von Mönchen, fahrenden Händlern und anderen Reisenden genutzt wurde. Sie ist sogar etwas kürzer als die heutige Straßenverbindung. In St. Gallen heißt sie (natürlich!) „Alte Konstanzer Strasse“.

Wir kreuzen die Straße Bottighofen – Lengwil und durchqueren einen der vielen Tobel, die sich im Lauf der Zeit in den Seerücken eingeschnitten haben, nach dem Bach müssen wir kurz schieben. Auf freiem Feld mit schöner Sicht auf den See passieren wir ein älteres Haus, das früher einmal ein Gasthaus mit dem etwas anmaßenden Namen „Chli Rigi“ war. Heute kann man hier nur noch schön auf einer Bank oder auf der Wiese sitzen, um die nur entfernt „Rigi-mäßige“ Aussicht zu genießen.Bei der nächsten Kreuzung fahren wir links und auf dem nächsten als Radweg markierten Weg rechts parallel zum See, bis zur Kreuzung mit dem Radweg, der von Landschlacht (Abstecher zur Leonhards-Kapelle, Fresken 14./15. Jh.) nach Schönenbaumgarten (500 m) führt, einem Dorf, das so idyllisch oberhalb des Sees liegt, wie der Name es erwarten lässt. (Zwischen Chli Rigi und Schönenbaumgarten kann man auf dem Höhenrücken durch den Wald auch weiter auf der Alten St. Galler Strasse fahren, auf einem nicht markierten Fahrweg.)

Wir überqueren die Landstraße nach St. Gallen und folgen weiter dem roten Radwegschild, auf einer kleinen Straße, die nach dem nächsten Hof in einen ungeteerten Feldweg übergeht, bis zum Emerzerweier. An diesem privaten, ca. 300 Meter langen Weiher, kann man schön rasten und die Wasservögel beobachten. Wir umfahren ihn rechts und biegen bei der nächsten Landstraße ab nach Klarsreuti (560 m). An der Kreuzung sehen wir eines der alten, in der Schweiz noch erhaltenen kleinen Straßenschilder, hier mit der Angabe „Birwinken 1,5 km / Berg 4,2 km“. Mit der jetzt leicht nach Südosten abfallenden Landschaft hat sich auch die Aussicht geändert: Bei schönem Wetter zeigt sich das Säntis-Massiv mit seinen Vorbergen in voller Größe.

Von Klarsreuti folgen wir über Birwinken bis Berg auf kleinen Landstraßen den entsprechenden Schildern und lernen hier so richtig die dörfliche Seite des Kantons Thurgau kennen, mit ihren blumengeschmückten Fachwerkhäusern. Nach einem kleinen Wald erreichen wir den Bahnhof Berg der Linie Konstanz – Weinfelden, vor dem ein erratischer Block zeigt, wie weit die Gletscher der Eiszeit auch größere Felsen transportiert haben: Ein Schild aus dem Jahr 1930 informiert uns, dass der Findling ein „Gequetschter Rofna-Porphyr aus dem Gebiet um Andeer“ ist, also aus dem mittleren Graubünden.

In Berg (550 m) fahren wir bei der Hauptstraße Kreuzlingen-Bürglen rechts und bei der Ziegelei links hinauf Richtung Ottenberg. Nach dem Ortsende teilt sich die Route: geradeaus auf den Ottenberg, rechts direkt ins Kemmental. Die kürzere Variante folgt über Engelswilen dem gut beschilderten kantonalen Radweg „Pilger-Route“. Dabei sieht man rechts in der Talsenke eines der großen Tanklager, in denen die Schweiz ihre Krisenreserven hat.

Der 680 Meter hohe Ottenberg, den wir schon länger vor Augen hatten, ist von Osten her am leichtesten mit dem Fahrrad zu erreichen, denn von Berg aus beträgt der Höhenunterschied nur noch etwa 120 Meter bei mäßiger Steigung, mäßig steil auf einer wenig befahrenen Straße durch den Wald, Der Lohn der Mühe ist eine Aussicht über die südliche Hälfte des Kantons Thurgau und bei klarem Wetter das ganze Alpen-Panorama. Im Winter schaut bei tief liegendem Nebel oft gerade die Kuppe des Ottenbergs heraus. Den Gipfel feiern kann man schön beim Gasthaus Stelzenhof.

Von der Höhe des Ottenbergs fahren wir auf einer steil abfallenden Straße mit ein paar scharfen Kurven (Vorsicht!) hinunter in das Dorf Hugelshofen (500 m), das zusammen mit mehreren anderen die Gemeinde Kemmental bildet. Über Dotnacht erreichen wir in Alterswilen wieder die kürzere Variante.

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Bei dem überdachten Dorfbrunnen biegen wir rechts ab und fahren über eine Anhöhe mit einem Wasserbehälter von 1922 und durch den Weiler Bommen zum idyllischen Bommer Weiher, der aus zwei Weihern links und rechts der Straße besteht.

Die beiden Bommer Weiher wurden im Mittelalter für das Spital Konstanz als Fischweiher angelegt, heute sind sie ein reines Natur-Idyll mit ausgedehnten Schilfzonen und einer reichen Vogelwelt.

Vor dem Wald kommen wir an einen schönen Picknickplatz mit Blick über die Weiher hinweg auf die Berge. Durch den Wald geht es jetzt auf einem nicht geteerten aber weiter gut beschilderten Weg auf der „Pilger-Route“ zurück nach Kreuzlingen.