Von Eriskirch ins Ried
Nicht nur im Juni, wenn weite Teile der Riedwiesen in herrliches Blau getaucht sind, weil Tausende von Sibirischen Schwertlilien blühen, und Wasser-Schwertlilien noch gelbe Tupfer einfügen, lohnt sich ein Besuch des Eriskircher Rieds. Das ca. 552 ha große Naturschutzgebiet zwischen Rotach- und Schussenmündung bietet artenreiche Streuwiesen mit seltenen Pflanzen, in seiner Flachwasserzone sind auch zahlreiche Wasservögel zu beobachten. Die von Teichrosen bewachsenen Altwasser bieten Vögeln, Fischen und unzähligen Wasserinsekten wertvollen Lebensraum.
In der Ortsmitte von Eriskirch, bei der spätgotischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (einzigartiger gotischer Freskenzyklus im Chorraum), bestehen genügend Parkmöglichkeiten. Von dort führt unser Weg zunächst zum Naturschutzzentrum Eriskircher Ried im Bahnhofsgebäude (rechts in die Schussenstraße und gleich links in die Bahnhofstraße). Wer sich über den Bodensee und speziell über die Vielfalt an Pflanzen und Tieren im Ried informieren will, ist hier an der richtigen Adresse.
Vom Bahnhof aus gehen wir rechts weiter, noch ein Stück auf dem HW 9 an der Bahnlinie entlang und zweigen beim nächsten Bahnübergang links ab. In wenigen hundert Metern treffen wir auf den von Friedrichshafen kommenden Wanderweg und gehen links in Richtung Eriskirch, dessen spitzer Kirchturm fast immer zu sehen ist. Hochgewachsene Silberweiden voller Misteln begleiten den Weg, der hier auch Bodenseerundwanderweg ist. Immer wieder vermitteln Bodenseepfad-Tafeln interessante Informationen zu Flora und Fauna.
Hier folgt ein Tipp!
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Wir biegen rechts in das Sträßchen, das zum Strandbad führt, bald geht der Weg durchs Ried leicht links weiter. Hier sind wir zur Hauptblütezeit zu beiden Seiten von den blauen Iristeppichen umgeben. Wir gehen bis zur Brücke, die über die träge dahinfließende Schussen führt. Direkt davor zweigt links ein reiner Fußweg ab, der selbst auf aktuellen Karten falsch eingezeichnet ist. Dieser idyllische Uferpfad führt uns immer wieder ganz nah an die Altwässer der Schussen, die mit dem fließenden Bach verbunden wurden. Der Pfad weitet sich, führt durch Obstplantagen, erreicht an einer Biegung einen Feldweg, der bald bei der kleinen Riedkapelle in das vom Strandbad herführende Sträßchen mündet.
Wir gehen hinauf bis zum Bahnübergang, wo wir noch vor den Gleisen rechts abbiegen. Der Weg, der hier auch Radler aufnimmt, führt unterhalb der Bahnlinie zu einer modernen Brücke über die Schussen. Am Ende der Brücke gehen wir links zur Schussen hinunter und an ihr entlang auf den Ort zu. Malerisch spiegelt sich der gegenüber liegende Kirchturm auf dem Wasser. Über die gedeckte Holzbrücke gelangen wir wieder ins Ortszentrum von Eriskirch und zum Ausgangspunkt zurück.