Rund um den Argenzusammenfluss
Die Wanderung an der Argen zwischen dem Flunauer Steg und dem Argenzusammenfluss zählt zu den Klassikern in der Bodenseeregion. Den Wanderer erwartet ein ursprüngliches, meist enges Tal eines Gebirgsflusses mit steil aufragenden Höhen. Der Weg wird zwischendurch zum schmalen Pfad, der über Wurzeln führt, und immer wieder geht es bergauf, bergab. Einige heikle Stellen sind mit Geländer und sogar mit Drahtseil gesichert, dennoch sind hier Trittsicherheit und gutes Schuhwerk unbedingt nötig.
Wenige Meter vor dem versteckt liegenden Schloss Achberg ist neben der Straße (K 7996) ein großer Parkplatz, der den Wanderern genügend Platz bietet, wenn nicht gerade eine Veranstaltung im Schloss stattfindet.
Der ausgeschilderte Weg zum Schloss führt wenige Meter hinab zu einem Tobel. Wir bleiben links des Bächleins und kommen auf bequemem Weg durch den engen Tobel hinunter zum Flunauer Steg an der ungezähmten Argen, hier haben wir den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht. Auf der schwingenden Hängebrücke, die nur zehn Personen gleichzeitig betreten dürfen, überqueren wir die Argen - vielleicht begegnen uns auf dem Wasser ein paar Kajakfahrer. Drüben führt ein Wiesenpfad hinauf zu den wenigen Häusern des Weilers Flunau, wo wir uns beim Bildstock nach rechts wenden. Auf Feld- und Waldwegen geht es am Hang entlang, immer wieder an Steilabbrüchen vorbei, die Argen hat sich im Lauf der Jahrtausende immer tiefer in das weiche Gestein eingegraben. Zwischen den Laubbäumen und Büschen blitzt von unten das Wasser durch, sein Rauschen begleitet uns. Der mit blauem Balken markierte Weg führt schließlich etwas steiler hinauf nach Blumegg. Leider gibt es hier keine Einkehrmöglichkeit mehr (man könnte etwas später einen Abstecher ins nahe Goppertsweiler machen, wo der Gasthof Hirsch Mittwoch bis Freitag ab 17.00 Uhr, Samstag und Sonntag_mittags und abends geöffnet hat). In Blumegg steigen wir rechts einen Wiesenweg hinab zum Fluss. An Wegschildern für den Argenrundweg herrscht kein Mangel. Unser Zwischenziel heißt Argenzusammenfluss. Etwa einen Kilometer hinter Blumegg wechselt der Pfad über den Dametsweiler Steg auf die andere Seite. Über Wurzeln geht es im Naturschutzgebiet auf dem urwüchsigen Argenrundweg eng am Wasser entlang bis zum Zusammenfluss von Oberer und Unterer Argen.
Die Obere Argen entspringt bei Oberstaufen und fließt nach dem wilden Eistobel durch Wangen, die Untere Argen entspringt östlich von Missen und fließt über Isny und Waltenweiler dem Zusammenfluss mit der Oberen Argen entgegen. Die weitgehend unverbaute Argen ist der drittgrößte Zufluss in den Bodensee.
Beim Argenzusammenfluss lädt eine Hütte mit Grillstelle zur Rast. Bei Regen würde man hier Unterschlupf finden, allerdings sollte man den Weg bei unsicherer Witterung gar nicht wählen, denn im nun folgenden Auf und Ab wird er teilweise geradezu alpin (dennoch findet man trotz ausdrücklichen Verbots auch Fahrradspuren). An der oberen Argen entlang folgen wir eine Zeitlang der Richtung Grub. Der schmale Weg läuft immer wieder am Steilhang, teils mit Geländer gesichert, auf wenigen Metern findet man sogar eine Drahtseilsicherung. Bald ist ein bequemer Forstweg erreicht und man hört schließlich Vogelgezwitscher und Kuhglocken im Wettstreit mit vorüberrauschenden Fahrzeugen, denn nach einer Schranke geht es geradewegs auf die Bodenseeautobahn A 96 zu, die hoch oben auf einer Brücke das Tal der Oberen Argen überquert.
Hier könnte man nun einen Abstecher nach Neuravensburg machen und dort einkehren oder die Burgruine besichtigen. Der nahe Parkplatz im Ortsteil Grub ist auch ein möglicher Ausgangspunkt für die hier beschriebene Rundwanderung.
Unsere Tour führt direkt hinter dem Brückenpfeiler rechts das Sträßchen nach Regnitz hinauf. Vorbei am mächtigen, 55 m hohen Beton-A-Pylon für die Schrägkabel, die die Autobahnbrücke tragen, und an den Häusern von Strohdorf geht es durch eine Feuchtgebietssenke (Naturschutzgebiet) in den Weiler Regnitz. Wir folgen kurz der Teerstraße, dann biegt der Wanderweg oben an einer Anhöhe nahe dem Waldrand rechts ab (blaue Markierung auf dem Boden) und zieht zum Wald hoch. Erst wandern wir noch gemütlich auf einem breiten Forstweg durch den Wald und genießen die Aussicht auf den Pfänderrücken, dann rechts auf schmalem Pfad auf dem „Hasenweg" am Wiesenrand entlang und bald einige Meter steil hinauf zum Grat und auf der Hangseite zur Argen hin auf sehr schmalem Pfad weiter - auf diesem letzten Stück heißt es besonders gut aufpassen. Unversehens liegt das Hofgut von Achberg vor uns, rechts geht es etwa 100 m zum barocken Schloss. Links erreichen wir in wenigen Minuten den Parkplatz. (hv)