Von Oberlangnau nach Schloss Achberg
Ein kleiner Waldparkplatz links an der Straße von Oberlangnau nach Hiltensweiler bietet Platz für wenige Fahrzeuge, eine ältere Tafel zeigt den Verlauf des hier startenden Waldlehrpfads, Wanderschilder weisen in Richtung Achberg, in die Gegenrichtung und hinauf nach Hiltensweiler. Wir befinden etwas über der Argen (ca. 478 m). Bis zum Schloss Achberg sind es ca. 5,5 Kilometer, meist auf Forstwegen, zwischendurch auch auf schmalen, steilen Pfaden nah an der Kante. Für Abwechslung ist gesorgt. Gutes Schuhwerk mit griffigem Profil und Aufmerksamkeit sind angeraten.
Ein Forstweg (Markierung rotes Kreuz und Bodensee-Jubiläumsweg) führt leicht rechts den Hang hinauf, bequem durch lichten Laubwald, überwiegend Buchen. Einige Lücken geben den Blick frei zur anderen Talseite. Hopfengärten wechseln mit Feldern und Wiesen. Weil wir hier auf einem Waldlehrpfad gehen, finden sich immer wieder Hinweise zu Waldbewohnern und Pflanzen und ganz allgemeine Informationen wie zum Beispiel zur früheren Rodung oder zu Baumhöhen (am höchsten wachsen bei uns die Tannen und Lärchen, sie können 55 m hoch werden). An einem Bildstock mit einer grob geschnitzten, blau gefassten Muttergottes vorbei erreichen wir nach einer guten Viertelstunde am Ende des Fahrwegs eine Ruhebank mit Aussicht. Links windet sich der Bodensee-Jubiläumsweg hinab zum unteren Argenweg (von dort werden wir auf dem Rückweg heraufkommen), rechts führt ein schmaler Fußpfad zügig in die Höhe.
Der unbezeichnete, aber gut erkennbare Pfad läuft immer dicht an der Kante entlang (zum Runtergucken stehen bleiben!), ca. 50 Höhenmeter steil hinauf, dann weniger steil bis zum äußeren und inneren Burggraben am Arnoldsbühl. Rechts erkennen wir unterhalb einen breiten Forstweg und steigen in wenigen Metern dorthin ab. Wir wenden uns links und erreichen gleich eine kleine Teerstraße. Nur wenige Meter, dann zweigt links ein markierter Fußpfad ab, der am Waldrand entlang zu einem Trafohäuschen an einem Forstweg führt, den wir bergab gehen. Am früheren Arnoldsbrünnele vorbei erreichen wir unten den Wanderweg nach Schloss Achberg. Während das Teersträßchen hier weiterführt ins kleine Heggelbach, folgen wir leicht rechts dem ungeteerten Weg in Richtung Schloss Achberg. Als Markierung dient uns wieder das rote Kreuz auf weißem Feld.
Der Weg steigt nur wenig, wird später kurz vor dem Flunauer Steg zum Pfad. Bei Nässe heißt es hier besonders aufpassen. Immer tiefer fließt nahe am Hang die rauschende Argen. Bei einer Bank haben wir den Abstieg zum Flunauer Steg erreicht, die paar Stufen sind mit Geländer gesichert. Unten gehen wir rechts weiter, auf einem breiteren Forstweg der Argen entlang. An einer Kurve sollten wir scharf rechts abbiegen und wieder langsam steigen, Schloss Achberg entgegen. Bald sehen wir hinter der Wiese zur Rechten - hinter hohen Bäumen fast versteckt - das Schloss mit seinem roten Dach. Oben treffen wir auf einen hölzernen Burgturm und alte Mauerreste. Durch Wirtschaftsgebäude geht es vor zum schmalen Teersträßchen, das rechts zum Schloss Achberg führt, links geht es auf diesem Sträßchen in wenigen Minuten zum Wanderparkplatz.
Achberg gehört zum Landkreis Ravensburg. Die Beschilderung ist auf dem Weg einerseits wie im Bodenseekreis, weiter östlich aber an Bayern angelehnt - man fühlt sich im Osten mehr dem Allgäu verbunden. Schade, dass auf diesem Parkplatz keine Übersichtstafel den Wanderer informiert, kein Schilderbaum von der Fülle der Wandermöglichkeiten erzählt. Nur ein kleines Schild zeigt den Weg abwärts zum Schloss und ein grünes Schild weist am Ende des Parkplatzes geradeaus in den Feldweg nach Frauenreute. Von Bäumen umgeben, sieht man Schloss Achberg etwas tiefer zur Rechten liegen. Der Feldweg führt am Hang entlang auf einen Hof zu, dort meldet eine Tafel am Eingang »Durchgang auf eigene Gefahr«. Auf Karten ist zwar auch ein Weg eingetragen, auf dem man das Anwesen umgehen könnte, er ist aber nicht zu finden. Gemütlich geht es nach dem Passieren des zweiten Tors durch den Wald. Nach etwa zehn Minuten fällt der Blick rechts auf die wenigen Häuser von Flunau auf der anderen Seite der Argen. Bald biegt der Fahrweg, der nach Siberatsweiler führt, etwas nach links, wir gehen aber auf einem Forstweg geradeaus weiter am Hang entlang und haben dank der Holzfällungen bald einen schönen Blick auf das andere Argenufer mit dem Höhenrücken. Direkt vor einer Anhöhe gabelt sich der Weg. Rechts wird er zum schmalen Pfad am Grat, bei Bikern beliebt. Wir gehen bequemer nach links und an der nächsten Gabelung wieder rechts weiter. Der Forstweg führt nun leicht bergauf und an einem der vielen Tobel entlang, über eine Kreuzung hinweg, und kommt zuletzt zu einem anfangs noch ungeteerten, bald aber geteerten Waldweg, auf dem es rechts hinab zur Argen geht. Unten wandern wir jetzt ein paar Minuten auf demselben Weg, den wir auf dem Hinweg gekommen sind, gehen dann aber, vorbei an der Pumpstation, weiter in Richtung Oberlangnau, bis links vor einem Hopfenfeld der Bodensee-Jubiläumsweg abbiegt. Wen jetzt der Hunger oder Durst plagt, der kann auch geradeaus weiter in den Ort Oberlangnau gehen, wo der »Grüne Baum« auf Gäste wartet.
Unser Weg führt jedoch der Markierung nach auf schmalem Pfad am Hang, gut gesichert, aber recht steil hinauf (zur Zeit der Begehung Anfang Mai 2010 lagen noch drei Baumstämme quer überm Weg, die es drunter und drüber zu überwinden galt), bis zu der Ruhebank, die wir vom Hinweg kennen. Der Forstweg führt uns nun in einer Viertelstunde zurück zum Parkplatz vor dem Ortseingang von Oberlangnau. (hv)